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Mexiko (Martina)

Die Weiterreise nach Mexiko stand ursprünglich überhaupt nicht auf meinem Reiseplan. Eigentlich wollte ich weiter in Südostasien bleiben und von Singapur aus entweder nach Süden (Indonesien) oder Norden (über Malaysia zurück nach Thailand). Der Opener für Mexiko war eine Einladung von meiner Freundin Antonia, während ihres Praktikums für einen Besuch nach Mexiko-Stadt zu kommen. Zudem stand in Aussicht, dass meine Eltern mich über Weihnachten und Neujahr auf meiner Weltreise besuchen würden. In Mexiko würde es für meine Eltern wahrscheinlich sowohl wettertechnisch als auch sprachlich angenehmer sein als in Südostasien. Also: Pläne fix geändert, Flug nach Mexiko gebucht! In Mexiko verging die Zeit wie im Fluge; ich bliebt fast drei Monate dort.

Ich habe während der Zeit viel Erlebt und kann alle meine Eindrücke und Gedanken in diesem kurzen Beitrag warscheinlich nicht unterbringen. Eins ist Klar: Mexiko und ihre Leute (ja, Mexiko ist weiblich!) haben einen Platz in meinem Herzen gefunden.

Mexiko gilt allgemein als gefährliches Reiseland: Drogenkriege, Schießereien, Entführungen, Frauenfeindlichkeit, Ermordungen und „Verschwindenlassen“ von Personengruppen, teilweise ganzen Dörfern. Vor meiner Reise wurde ich von Menschen gewarnt: „Willst du wirklich dorthin reisen? Mexiko ist doch gefährlich!“ Für viele Menschen ist das Leben in Mexiko tatsächlich gefährlich. Die Gewalt betrifft insbesondere die Bewohner_Innen des Landes und bestimmt deren Leben. Viele Menschen sind in ihrer Existenz bedroht. Allgemein bemühen sich die Mexikaner_Innen, die ich unterwegs getroffen habe, sehr um ihre eigene Sicherheit (und die anderer Menschen) und genießen vieles mit Vorsicht. Ich habe jedoch bald aufgehört, mich allzu streng an die Ratschläge der Einheimischen zu halten und bin auch abends Metro gefahren, war ab und zu auch nachts auf den Straßen unterwegs. Während meiner gesamten Zeit in Mexiko gab es keinen einzigen Moment, in dem ich mich unsicher gefühlt hätte.

„Mittelpunkt“ meiner Zeit in Mexiko war Mexiko Stadt. Ich hatte eine WG im schönen Viertel Cuauhtémoc, ganz in der Nähe des Paseo de la Reforma, der den historischen Stadtkern und den Bosque Chapultepec verbindet, kehrte zwischen mehreren Reisen immer wieder in die Hauptstadt zurück und fühlte mich hier wirklich Zuhause. Mexiko gehört mit ca. 20 Millionen EinwohnerInnen zu den größten Städten der Welt in – dennoch wirkte sie auf mich nie so krass: OK, der Straßenverkehr und die Luftverschmutzung sind schrecklich, aber ansonsten war meine Lebensqualität in der Stadt ausgezeichnet. Es ist sehr schnell klar: in Mexiko läuft das Leben draußen ab. Überall, an jeder Ecke gibt es laufende/fahrende Händler, Schuhputzer, Stände, an denen Essen, Kioskwaren und/oder Souvenirs verkauft werden und auch für ein Schwätzchen zu haben sind – oder man trifft auf eine andere, fremde oder bekannte Person, die sich mit einem unterhält. Tagsüber an Wochenenden treffen sich Menschen in Parks, um zu Tanzen. Wer Bock auf Party hat, kann das jeden Tag und zu jeder Zeit im queeren Viertel Zona Rosa in die Tat umsetzen. Mit sozialer Isolation oder zu hoher Anonymität scheint Mexiko Stadt, zumindest so mein Eindruck, kein Problem zu haben. Ich habe dieses Lebensgefühl wahnsinnig genossen.

Mexiko-Stadt ist politisches und kulturelles Zentrum: So viele Angebote, Gruppierungen, Bewegungen habe ich in wenigen anderen Städten wahrgenommen. Sie ist die Stadt mit den meisten Museen in Lateinamerika (Ich habe gerade mal eins besucht – Schande über mich…), Politische Bewegungen haben hier Raum, um sich zu entfalten und Kritik an der Gesellschaft/der Regierung wird akzeptiert. Mexiko-Stadt zeigt sich in meinen Augen als liberal, diversitätsliebend und insbesondere der (großen) feministischen und queeren Szene zugewandt.

Und auch Abgesehen von Mexico City ist Mexiko farbenfroh, lecker und wundervoll! Ich war einige Wochen im Land unterwegs. Einmal mit dem Bus in Oaxaca-Region, zweimal mit einem Mietauto (2,5 Wochen Durchreise bis nach Yucatan mit den Eltern, später eine Woche in Mexiko-Stadt-Umgebung). Lasst die Fotos auf euch wirken! 😉

Mexiko-Stadt von oben.

Moument im Bosque Chapultepec.

Mexiko-Stadt: La Palma

Unfassbare Weite am Zocalo, Mexiko-Stadt.

Eisverkäufer im Park.

Überall in Mexiko-Stadt: Art Deco.

An der Basilica de Guadalupe: Massen an Pilgerern.

Die letzten Meter vor der Kirche werden von vielen auf den Knien bewältigt.

Markthalle. Sternen-Piñatas kündigen das Weihnachtsfest an.

Protestcamp an der Reforma. Gesichter „verschwundener“ Studenten.

Oaxaca

Mexikos Farben sind bunt!

Teppichladen in Oaxaca.

Tempel in Mitla

Ruinen von Monte Alban, Oaxaca.

Karibisches Flair in Zipolite, Oaxaca.

Beach-Life Huatulco, Oaxaca.

Silvester. Ich wurde eingeseift (Kunstschnee aus Seife)!

Cascadas mágicas Huatulco, Oaxaca.

Essenszeit!

Cañon del sumidero, Chiapas.

Der Cañon von unten.

Kleines Städtchen Chiapa de Corzo.

Maya-Ruinen Palenque, Chiapas.

Chinesisches Neujahr im China-Town, Mexico City.

Autofahren ist easy. Es sei denn, man fährt/parkt in Mexiko-Stadt…

Mexiko ist voller „pueblos mágicos“ (magische Städte)!

México mi amor. <3