Svenjas Reise in Zahlen

Auch wenn die Reise schon eine gefühlte Ewigkeit her ist, hier ein paar Zahlen, die nochmal eine ganz andere Seite der Reise zeigen als die bisherigen Berichte.

Die Zahl die wohl die Meisten interessiert – auch wenn wenige sich trauen direkt zu fragen – ist die zu den Gesamtkosten.

7.921 € waren es für 316 Tage. Dabei ist von der vorab gekauften Regenjacke über Impfungen, Flüge, Versicherung, Visa bis zu jedem Schokoriegel auf der Reise alles dabei. Einzig der Flug nach Deutschland zu Weihnachten und dann zurück nach Indien ist nicht eingerechnet. Der größte Posten bei den Ausgaben Unterwegs waren Unterkünfte (ca. 1800€), gefolgt von Transport mit 1200€. Zusammen machten diese beiden Dinge also über 50% der alltäglichen Reisekosten aus.

112€ hab ich übrigens in Massagen gesteckt und 185€ in Cafés ausgegeben, der Kaffee zum Frühstück ist da nicht mitgerechnet. Meine schwache Blase hat mich keine 5€ Toilettengebühren gekostet, dafür aber auf langen Busfahrten sehr gequält. In Deutschland kann man sich für 5€ gerade mal sieben Sanifair Besuche leisten…

Insgesamt habe ich in 83 verschiedenen Unterkünften geschlafen. Durchschnittlich habe ich alle 3,6 Tage die Unterkunft gewechselt – also etwa zwei Orte pro Woche besucht. Das klingt beim Lesen ziemlich viel, schnell und auch anstrengend. Aber mit der Zeit wird das Weiterziehen zur Normalität. Rucksack packen war genauso Alltag wie die Ungewissheit was mich im nächsten Ort erwartet.
Rückblickend fühlt es sich nicht an, als ob ich ständig weitergezogen bin und auch im Vergleich zu anderen Reisenden war ich langsam unterwegs. Das liegt wohl daran, dass ich immer mal irgendwo länger war und Urlaub vom Reisen gemacht habe. Den Rucksack habe ich während der 316 Tage nur vier mal komplett ausgepackt.
Zu den 83 Unterkünften kommen fünf Nächte im Zug, zwei auf der Fähre und sieben im Bus.

Verschiedene Unterkünfte

An 31 Tagen hat es geregnet. Kein schlechter Schnitt – Münster hatte im Jahr 2019 190 Regentage. Mein Ziel niemals die 25 zu unterschreiten konnte ich leider nicht erreichen 🙁

522,5 Stunden habe ich im Bus, Fähre, Zug, Langstreckentaxi und Flieger verbracht. Das sind umgerechner 21,7 Tage, dazu kommen noch etwa 30 Stunden Motorrad fahren in Laos und zahllose kürzere Fahrten in Taxen, Autos, Riskschas, mit dem Roller, Trecker, Boot, … Also neben vielen Erlebnissen bedeutet Reisen auch viel Zeit in Verkehrsmitteln, die mal mehr und mal weniger Spaß machen.

Bei den Verkehrsmitteln war von Luxusbus mit eigenem TV-Monitor bis zu „Ich will hier raus!“ alles dabei…

Neben der Zeit in Verkehrsmitteln verbringt man auch viel Zeit mit Warten. Manchmal ist das schön, manchmal steht man im Regen.

Einige geplante Statistiken wie die zu Mückenstichen oder wieviele Langzeitreisende ich getroffen habe, habe ich aufgegeben. Es gibt sehr viele Langzeitreisende und noch mehr Mücken. Die Zahlen zu Unfällen (1-2), Krankheiten (2), Besuchen beim Arzt/Ärztin (2), Diebstahl (Lebensmittel, Merinoshirt) und anderen negativen Erlebnissen sind zum Glück sehr klein und nicht wirklich der Rede wert.

Jetzt ist die Reise schon 9 Monate her. Die Gastfreundschaft des Irans, die Weite Kasachstans, der Prunk Dubais, die Ruhe Laos und die Straßen Indiens erscheinen mir unendlich weit weg und doch begegnet die Reise mir jeden Tag. Mal durch laotische Nudelsuppe, die ich in der WG koche; völlig verschlissene Kleidung, die ich weiterhin trage; Meditation, die in meinem Alltag einen Platz gefunden hat oder Nachrichten von Reisefreundschaften. Dazu kommen 6.800 Reisebilder, ungebrochenes Fernweh und unzählige Erinnerungen – die unbezahlbar sind, sich mit keiner Zahl der Welt ausdrücken lassen und für die ich sehr dankbar bin.

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